Beschreibung
Warum Ohnmacht nicht allmächtig ist
Es gibt sie, immer wieder und überall auf der Welt, diese Gesten der Ohnmacht, die gleichzeitig eine berührende Stärke und Widerstandskraft ausstrahlen – Symbole des Dennoch: Frauen in Indien etwa, die mächtige alte Bäume umarmen, damit sie nicht gefällt werden; junge Demonstrierende in totalitären Ländern, die sich den anrollenden Panzern nur mit einer Blume in der Hand entgegenstellen. Aber auch Klimaaktivist*innen hier bei uns, die beim Festkleben auf dem Asphalt nicht nur Geldstrafen, sondern auch ihre Gesundheit riskieren, bewegen die Gemüter. Sie und viele andere überlassen der eigenen Ohnmacht nicht das Feld. Sie verwehren es ihr, allmächtig zu sein. Mit Mut und Wut bei aller Verzweiflung, oft auch mit viel Gottvertrauen.
„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“, dieser Satz aus dem 2. Korintherbrief hat das vorliegende Jahrbuch 2023 inspiriert. Wie erleben wir Gottes Handeln in der Welt – oder auch sein Schweigen, seine scheinbare Untätigkeit? Können wir überhaupt noch von Gottes handeln reden, nicht nur zu biblischen Zeiten, sondern hier und jetzt? Wie gehen Menschen um mit den unzähligen Ohnmachtserfahrungen ihres Lebens? Und vor allem auch: Woraus schöpfen sie Kraft, welches sind ihre inneren Quellen? „Man kann ja doch nichts tun“, wie etliche meinen oder „das lasse ich nicht zu“, wie andere sagen. Bei der Suche nach dem Wahrheitsgehalt der Aussage, dass Gottes Kraft „in den Schwachen mächtig“ sein soll, sind wir auf Wutgebete und Mutgeschichten gestoßen, hier bei uns und weltweit. Einige Facetten dieses vielfältigen Themas entfalten die Autor*innen des Jahrbuchs Mission 2023 in zwei großen Kapiteln.
Verlag: Missionshilfe Verlag, Hamburg 2023
ISBN: 978-3-946426-32-5